20. Mai 2022

Ein Kleinmann kommt selten allein – Interview mit Ralf und Tom Kleinmann sowie Coach O.

Football ist Familie und in vielen Fällen spielen mehrere Generationen Football. So auch bei den Kleinmanns. Nicht nur Ralf und Tom sind Crocodiles, nein auch Mama Kleinmann war schon bei den Cologne Crocodiles als Cheerleader aktiv, Daniela Kleinmann als Spielerin bei den Damen und Frank in der Jugend und Senioren aktiv.

Heute sprechen wir mit dem HC der GFL Coach O, Tom und Ralf über die Crocodiles und die anstehende Saison.

Redaktion: Coach O, noch wenige Tage bis zum Saisonauftakt in Höhenberg, die Spannung steigt. Wie hat sich das Team in den letzten Monaten entwickelt?

Coach O: Das Team arbeitet hart und wir haben sehr viele junge Spieler in zwei Vorbereitungsspielen testen können. Es war wichtig das diese Spieler im Herrenbereich ankommen. Die Entwicklung ist sehr gut und die Intensität steigt von Woche zu Woche.

Redaktion: Wie schätzt Du das Team im Vergleich zu anderen GFL Nord Teams eins?

Coach O: Wir sind ein junges Team und müssen uns von Spiel zu Spiel steigern, um im Rennen zu bleiben. Gelingt uns das, können wir für die eine oder andere Überraschung sorgen. Ich schätze besonders Dresden, Potsdam und Braunschweig sehr stark ein.

Redaktion: Du sprachst über „junge Spieler“. Tom Kleinmann ist einer davon. Einer repräsentativ dafür das dieses Jahr viele Jung-Krokodile im Kader sind. Was muss man als junger Bundesligaspieler alles tun, um erfolgreich zu sein?

Coach O: Als erstes braucht man die Einstellung. Ohne Einstellung wird man auf lange Sicht keinen Erfolg haben. Das zweite ist Geduld. Viele Spieler kommen von einem U19 Junior Bowl Sieg in den Herrenbereich, die GFL ist aber eine andere Liga hier muss man sich ran arbeiten und den nötigen langen Atem haben um sich durch zu setzen. Viele Spieler brechen früher ab, weil Sie damit nicht klarkommen. Wo wir wieder bei der Einstellung wären. Spieler wie Tom haben diese Einstellung.

Redaktion: Tom, Dein Vater war ein erfolgreicher GFL und NFL Europe Spieler, lastet da ein gewisser Druck auf Deinen Schulter?

Tom: So richtigen Druck verspüre ich nicht, allerdings wird von außen oft mein Vater ins Spiel gebracht, bzw. Vergleiche gezogen. Aber das ist okay und belastet mich nicht wirklich. Ich habe vor meine eigenen Spuren auf dem Feld zu hinterlassen.

Redaktion: Tom und auch Ralf, wie besonders ist es gegen die Düsseldorf Panther zu spielen?

Tom: Ich freue mich immer sehr auf die Spiele gegen die Panther. Köln gegen Düsseldorf, da wird man reingeboren. Emotionen pur!!

Ralf: Es gibt keine schöneren, schwierigere, emotionalere und prestige-trächtigere Spiele als die gegen die Panther. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Das Rival ist immer ein Highlight, es geht immer um Alles. Diese Spiele vermisse ich am meisten.

Redaktion: Tom, Wie ist der Sprung von GFLJ zur GFL? Was ist der größte Unterschied Deiner Meinung nach?

Tom: Tatsächlich ist der Unterschied größer als ich erwartet hatte. Die größten Unterschiede liegen in der Physis, der Geschwindigkeit und der Intensität.

Redaktion: Tom, was hast Du Dir dieses Jahr vorgenommen?

Tom Im Winter, zu Beginn, war mein Ziel so viel wie möglich auf dem Platz zu sein und Spielzeit zu bekommen. Nach nun einigen Wochen im Training habe ich meine Ziele neu definiert. Das Ziel ist nun mich permanent weiterzuentwickeln und mich im Team als fester Bestandteil zu etablieren. Ich arbeite hart daran als Starter in die Saison zu gehen und meinen Beitrag zum Erfolg des Teams zu leisten.

Redaktion: Ralf, Du bist jahrelang Spieler der Ersten gewesen, hast die bis jetzt weitaus erfolgreichste Zeit der Crocodiles als Spieler miterlebt. Wie ist es Deinen Sohn auf dem Feld in der GFL zu sehen?

Ralf: Ich könnte natürlich nicht stolzer sein. Das ist einfach nur großartig. Tom ist seit seinem 7. Lebensjahr im Verein aktiv und hat alle Jungendmannschaften durchlaufen. Jetzt geht er hoffentlich seinen Weg in der GFL weiter. Eine Tradition setzt sich fort. Ich bin sehr dankbar, dass er die Chance bekommt sich zu beweisen.

Redaktion: Ralf, Was erwartest Du von Deinem Sohn am 22.05.?

Ralf: Die Frage müsste lauten: Was wünschst du deinem Sohn für den 22.05. :-) Spezielle Erwartungen habe ich keine an ihn. Aber ich wünsche im viel Spaß und Erfolg. Ich hoffe, er kann einen guten Einstand in die GFL Saison haben und seinen Teil zum Erfolg des Teams beitragen. Wir alle kennen den alten Spruch: “Wenn du nach dem Spiel von dir behaupten kannst, dass du alles auf dem Platz gelassen hast und alles gegeben hast, dann hast du alles richtig gemacht.”

Redaktion: Ralf, Der größte Kleinmann Fan ist Deine Frau, wie ist es für Mama Kleinmann mit zwei Football Männern?

Ralf: Das fragt ihr mich!?!?! Hahaha! Die Chefin ist einfach nur stolz. In der Regel ist sie aufgeregter als Tom oder ich. Mittlerweile gehöre ich ja zu den Football-Rentnern und sie muss sich nicht mehr so viele Gedanken um mich machen. Bei Tom sieht das natürlich nochmals ganz anders aus. Wenn das Muttertier zum Vorschein kommt, wird die Luft für alle anderen dünn. Die Sorge, dass dem Sohnemann etwas passieren könnte ist wahrscheinlich noch um ein Vielfaches höher als bei mir damals. Football ist kein ungefährlicher Sport. Das ist für Mütter/Eltern nicht einfach. Aber ihr ist auch bewusst, dass Tom und ich nicht ohne Football leben könnten. Dieses Spiel hat sowohl Tom wie auch mich geprägt. Eigentlich hat dieser Sport und dieser Verein die gesamte Familie Kleinmann geprägt. CFFC – Crocodiles forever, forever Crocodiles!

Redaktion: Coach O, Du kennst Ralf und Tom schon lange, wenn Du Kleinmann hörst, was verbindest Du mit diesem Namen.

Coach O: Football in erster Linie, aber auch legendäre Abende bei Oma Kleinmann. Natürlich Papa Kleinmann, Frank, Dany, Ralf, Alex und Tom. Wir gehen Jahre zurück und auch viele schöne Erinnerungen kommen hoch. Ich freue mich darüber das Tom in der Ersten spielt und hart arbeitet aufs Feld zu kommen. Ich möchte die Kleinmanns nicht missen. Auch Alex und Ralf waren immer da für die Crocodiles und mich persönlich, dafür bin ich sehr dankbar.

Familie Kleinmann am Tag des Junior Bowl Sieges 2021

Foto: André Steinberg